Haut über Knochen
- ein Gedicht -
Mein Körper ist mein erster Ausdruck
Und mein erster Konflikt.
Haut reift über Knochen,
Verbrannt wird erloschen,
In Ruhe gebrochen erkennst du dich,
Und vor ungewohnten Wegen
Fürchtest du dich.
Ruhig fließt Wasser über kalte Erde
Und verdampft an zu heißem Stein.
Verbrannte Wunden fließen ab,
Gesagte Worte fließen in dich ein.
Bald krabbelt in dir eine schlichte Stimme,
Wieder Haut über Knochen,
Federleicht und ohne Füße.
Zwischen den Adern pulsierend,
Zwischen meinen Adern,
Zwischen dem Rauschen der Flüsse vibrierend,
Gebärt und verliert sich der Sog des Lebens.
Lauscht du manchmal den Stimmen,
Den Zarten, flüsternd im Wind?
Im Anblick von Wasser, in Faszination für Formen,
Die frei, die beweglich sind?